Was tun bei einer vergrößerten Prostata?

Prostatavergrößerung (Prostatahyperplasie) – Hilfreiche Tipps, Maßnahmen, Hausmittel und Ratschläge vom Heilpraktiker, die bei einer vergrößerten Prostata wirklich helfen

Die Vorsteherdrüse (Prostata) liegt unterhalb der Blase, hinter dem Mastdarm. Sie umgibt wie ein Ring die Harnröhre, ist etwa so groß wie eine Kastanie und produziert ein Sekret, welches beim Samenerguss mit der Samenflüssigkeit in die Harnröhre abgegeben wird.

Für Männer wichtig ist, dass die Prostata den eigentlichen Samenerguss mit Orgasmus erst ermöglicht. Sie ist es, die als eine Art Pumpe das Ejakulat ausstößt. Ohne die Vorsteherdrüse ist ein befriedigender Orgasmus nicht möglich.

In den USA und Nordeuropa haben circa 90% aller Männer über 70 Jahren eine BPH. In asiatischen Ländern wie China und Japan sind es lediglich 10%. Der Grund dafür liegt an den Ernährungsgewohnheiten in diesen Ländern. Zu viel Fleisch, Fett, Zucker und zu wenig Frischkost, Vitamine, Ballaststoffe und gesunde pflanzliche Fette machen der Gesundheit zu schaffen, auch der Prostata. Sie vergrößert sich dadurch, auch steigt das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken deutlich.

In den Mittelmeerländern, wo mehr pflanzliche Öle mit ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren verzehrt werden, kommen weniger Prostatavergrößerungen und Prostatakrebs vor. In manchen asiatischen Ländern, wo mehr Sojaprodukte verzehrt werden, ebenfalls.

Bei Männern in der westlichen Welt beginnt ab circa dem 35. Lebensjahr die Prostata zu wachsen. Eine gutartig vergrößerte Prostata stellt erstmal keine Krankheit dar. Doch kann durch die zunehmende Größe das Wasserlassen beeinträchtigt werden, weil die Harnröhre eingeengt wird. So können unter anderem folgende Symptome auftreten:

  • Abgeschwächter Harnstrahl
  • Verzögerter Beginn des Wasserlassens
  • Unterbrechungen während des Wasserlassens
  • Nachtropfen nach dem Wasserlassen
  • Restharnbildung
  • Häufiger Harndrang
  • Häufiges nächtliches Aufstehen zum Wasserlassen
  • Und andere

 

Maßnahmen und alternative Heilverfahren, die das Prostatawachstum positiv beeinflussen und bestehende Symptome reduzieren können

In verschiedenen Infoquellen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass viele Maßnahmen nur zu einer Symptomverbesserung und einer Verzögerung des Wachstums und nicht zu einem Rückgang der Prostatagröße selbst führen. Doch ist meine Erfahrung, dass bei einigen Patienten, die die empfohlenen Maßnahmen durchführen, sich im Laufe der Zeit die Prostata tatsächlich nachhaltig verkleinert.
Mit den hier angeführten Maßnahmen lässt sich zumindest eine Verbesserung der Symptome erreichen. Auch wirken die hier angeführten Maßnahmen vorbeugend auf Prostatakrebs.
Heilsversprechungen gebe ich allerdings keine ab.

 

  • Ernährung
    Reduzieren Sie deutlich den Fleisch-, Wurst- und Fettkonsum, gerade auch Schweine- und Rindfleisch. Bevorzugen Sie Geflügel und Fisch.

    Reduzieren Sie deutlich den Verzehr von Zucker und Auszugsmehl, welches z. B. in folgenden Produkten enthalten sind: Gebäck, Roggenbrot, Weizenbrot, Teigwaren, Pizza, Spätzle, Marmelade, Schokolade, Pudding, Kekse, Limos, Eiscreme, Kuchen, Obstkonserven, Torten, Marzipan, Bonbons usw..

Genießen Sie hauptsächlich pflanzliche Kost (Obst, Gemüse, Salate) als Frischkost oder schonend zubereitet (z. B. garen). Eine Devise lautet: „Five a day“ (fünf Mal am Tag Obst und Gemüse verzehren). Auch sollten mehr Vollkornprodukte (z. B. Vollkornbrot und Müsli) verzehrt werden. Weiterhin sollten Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Sojaprodukte mit in den Speiseplan aufgenommen werden.

Reduzieren Sie den Konsum von Fastfood, von Konservennahrung und Fixprodukten.

Verzehren Sie mehr pflanzliche kalt gepresste Öle wie z. B. Lein-, Raps-, Walnuss-, Weizenkeim-, Soja- und Olivenöl. Diese Öle enthalten die für die Prostata wichtigen und gesunden Omega-3-Fettsäuren.

Das in Tomaten und Hagebutten vorkommende Lycopen schützt vor Prostatakrebs.

Die Vitamine D und E wirken ebenfalls vorbeugend vor Prostatakrebs.
Besonders reich an Vitamin E sind Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Walnüsse, Mandeln, Nüsse und Vollkornprodukte.
Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, sind Hering, Lachs, Pilze, Avocados, Eier, Butter und Käse.

 

 

  • Phytohormone – Phytoöstrogene – Phytosterine (Phytosterole)
    Phytosterine und Phytoöstrogene sind sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, die hormonähnliche Wirkungen im menschlichen Organismus haben. Sie wirken sanft auf den Hormonhaushalt ein und modulieren diesen. Sie bremsen das Prostatawachstum und reduzieren die Gefahr von Prostatakrebs. Zudem wirken sie senkend auf einen erhöhten Cholesterinspiegel (LDL-Cholesterin).

    Phytosterine – Phytosterole greifen in den männlichen Hormonhaushalt ein. Sie wirken antiandrogen (Androgene sind männliche Hormone), d.h. sie hemmen die Umwandlung des männlichen Hormons Testosteron in das stärker wirkende Dehydrotestosteron. Dehydrotestosteron ist wie Testosteron am Wachstum der Prostata beteiligt. Phytosterine – Phytosterole wirken verlangsamend auf das Prostatawachstum.
    Sie kommen vorwiegend in Sojabohnen, Kürbiskernen und Sonnenblumenkernen vor. Auch werden sie aus der Sägepalme (eine Pflanze) gewonnen. Als Medikament verarbeitet können Phytosterine – Phytosterole in der Apotheke rezeptfrei erworben werden. 
    Studien belegen auch, dass Kürbiskernextrakte das Wasserlassen verbessern und sich lindernd auf eine Reizblase auswirken.

    Phytoöstrogene sind Isoflavonoide sowie Lignane (das sind beide sekundäre Pflanzenstoffe), die dem Östrogen (weibliches Hormon) ähnliche Wirkungen haben. Isoflavonoide kommen in Soja, Kichererbsen und Linsen vor. Lignane kommen in Leinsamen und Getreide vor. Östrogene werden zu geringen Mengen auf von Männern produziert. Sie haben eine vergrößernde Wirkung auf die Prostata indem sie die Prostatazellen zum Wachstum stimulieren. Mit zunehmendem Alter entsteht ein Ungleichgewicht von Östrogen und Testosteron, weil mit zunehmendem Alter weniger Testosteron gebildet wird.
    Phytoöstrogene besetzen Östrogenrezeptoren (Bindungsstellen für Östrogen) an der Prostata und blockieren diese für das körpereigene Östrogen ohne jedoch eine vergrößernde Wirkung zu haben. Das körpereigene Östrogen kann sich dann nicht mehr an den Rezeptoren der Prostata binden und seine wachstumsfördernde Wirkung entfalten, da die Rezeptoren schon von den Phytoöstrogenen besetzt sind.
    Phytoöstrogene wirken auch vorbeugend gegenüber Prostatakrebs.
    Verzehren Sie also reichlich Soja und Sojaprodukte, sowie Linsen und Kichererbsen. Als Medikament verarbeitet können Phytoöstrogene in der Apotheke rezeptfrei erworben werden.

 

  • Brenneselwurzelextrakte
    Studien belegen, dass Brenneselextrakte hemmend auf das Wachstum der Prostata wirken und Beschwerden beim Wasserlassen verbessern.
    Studien:
    Ganser et. al., Schöttner et. al., Hirano et. al., Engelmann et. al., Schneider et. al. und andere.

    Brenneselextrakte können im Handel erworben werden.

 

 

  • Bewegung
    Regelmäßige Bewegung bewirkt eine Massage der Prostata durch das An- und Entspannen der Beckenboden- und Bauchmuskulatur, welches durch das Bewegen bewirkt wird. Die Durchblutung und der Stoffwechsel der Prostata werden dadurch angeregt. Günstige Sportarten für die Prostata sind Walken, Schwimmen und Joggen.

 

  • Fahrrad Vorsicht
    Verwenden Sie zum Fahren mit dem Fahrrad einen speziellen Sattel. Bei den herkömmlichen Fahrradsätteln sitzt man auf dem Beckenboden.
    Durch Unebenheiten auf Wegen und Straßen kommt es zu Erschütterungen und Stößen, die sich über den Fahrradsattel auf den Beckenboden und weiter auf die Prostata auswirken. Das führt dazu, dass die Prostata dadurch geschädigt werden kann, es zu Blutergüssen und Gewebewucherungen kommen kann.
    Erkundigen Sie sich im Handel nach Sätteln, bei denen man nur auf den Sitzbeinen sitzt und der Beckenboden ausgespart wird. 

 

Als Heilpraktiker und Osteopath empfehle ich eine osteopathische Behandlung der vergrößerten Prostata, bei der die Prostata manuell, durch das Foramen obturatum (das ist eine große knöcherne Öffnung im Becken) hindurch behandelt wird. Zusätzlich erfolgt eine osteopathische Behandlung des Unterbauches und des Beckenbodens. Die Behandlung erfolgt nicht rektal. Die Unterhose muss bei der Behandlung nicht ausgezogen werden.
Die Osteopathie mit ihren verschiedenen Techniken kann gute Behandlungserfolge bei einer vergrößerten Prostata erzielen.

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