Flüssigkeitsansammlung im Gewebe
Das Lymphödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Zwischenzellraum (Interstitium), die sicht- und tastbar ist. Es wird durch eine Minderleistung des Lymphgefäßsystems hervorgerufen. Das Lymphgefäßsystem hat vorwiegend die Aufgabe, Flüssigkeit aus dem Gewebe abzutransportieren. Kann es diese Aufgabe nicht mehr vollständig leisten, so bleibt Flüssigkeit, die aufgrund der Durchblutung ins Gewebe kommt, im Gewebe liegen. Es entsteht eine Lymphödem. Nicht jede Schwellung (Ödem) im Gewebe ist ein Lymphödem, sondern nur solche, die durch eine Minderleistung (Insuffizienz) des Lymphgefäßsystems bedingt sind.
Herkömmliche Ödeme können unter anderem bedingt sein aufgrund einer Herzschwäche (cardiales Ödem) oder aufgrund einer Venenschwäche (Phlebödem).
Man unterscheidet primäre und sekundäre Lymphödeme.
Die primäre Form ist bedingt durch eine Minder- oder Fehlanlage der Lymphgefäße. Sie betrifft meistens nur ein Bein, gelegentlich auch beide Beine. Manchmal auch einen oder beide Arme. Die primäre Form des Lymphödems ist selten.
Wesentlich häufiger ist das sekundäre Lymphödem, das immer als Folge einer Schädigung von Lymphgefäßen auftritt. Es tritt hauptsächlich nach Operationen, Tumorerkrankungen, Traumatas und Entzündungen der Lymphgefäße auf.