Gleitwirbel bzw. Wirbelgleiten mit Maßnahmen der Osteopathie behandeln

In meiner Praxis in der Nähe von Backnang, Marbach, Ludwigsburg und Heilbronn behandle ich auch als Heilpraktiker und Osteopath Menschen mit einem Gleitwirbel.

Ein Gleitwirbel ist eine Instabilität eines Wirbels, bei der es im Bereich der Wirbelbögen (Bild, grüner Pfeil rechter Wirbelbogen) zu einer Spaltbildung kommt. Dabei gleitet auf Dauer der vordere Anteil des Wirbels nach vorn (Bild, roter Pfeil). Die darüber liegenden Anteile der Wirbelsäule gleiten mit vorwärts. Das Wirbelgleiten wird auch Spondylolisthesis genannt.

Die Ursache für eine Spondylolisthesis ist eine angeborene Schwäche oder Gefügestörung im Bereich der Wirbelbögen eines unteren Lendenwirbels, zumeist des vierten oder fünften Lendenwirbels. Durch stärkere körperliche Belastungen ausgelöst, kommt es zur Spaltbildung und zum mehr oder weniger starken Abgleiten des betroffenen Wirbels. Je nach Stärke des Wirbelgleitens können Nerven, Bandscheiben und Wirbelgelenke beeinträchtigt und geschädigt werden. Dies kann zu Schmerzen führen. Auch können im fortgeschrittenen Stadium Lähmungen auftreten.
Die Spondylolisthesis ist differentialdiagnostisch abzugrenzen von der Pseudospondylolisthesis, die andere Ursachen und Auswirkungen hat. Lesen Sie dazu bitte unter "Pseudospondylolisthesis Beschreibung und Ursachen" nach.

 

Therapie

Neben einer Behandlung mit Physiotherapie und schmerzlindernden Massagen, ist gerade auch eine osteopathische Behandlung sehr sinnvoll.
Mittels sanfter osteopathischer Techniken kann direkt auf den nach vorn abgeglittenen Wirbel eingegangen werden. Dabei wird über das Einwirken auf das Becken ein Schub nach rückwärts auf den nach vorn gleitenden Wirbel ausgelöst. Zusätzlich muss das Kreuzbein osteopathisch vertikalisiert und die Lendenwirbelsäule etwas kyphotisch eingestellt werden, damit die Belastung des betroffenen Wirbels nach vorn verringert wird. Wichtig ist auch, dass der hüftbeugende Muskel psoas mayor gedehnt und gelöst wird. Der Musculus psoas mayor entspringt unter anderem an der vorderen Lendenwirbelsäule (und auch am betroffenen Gleitwirbel) und zieht zum oberen Anteil des Oberschenkelknochens. Durch Verkürzungen oder starke Verspannungen dieses Muskels wird vermehrt Zug nach vorn auf den ohnehin schon nach vorn abgleitenden Wirbel bewirkt. Durch das Dehnen und das osteopathische Entspannen des Musculus psoas mayor kann dem entgegengewirkt werden.

Heimprogramm

Die Betroffenen erhalten zusätzlich ein Heimprogramm, welches regelmäßig durchgeführt werden muss. Gezielte Übungen werden dabei erlernt, die ein Rückwärtsgleiten des betroffenen Wirbels bewirken.
Auch wird eine Dehnung eingeübt, mit deren Hilfe der Patient seine verkürzten Musculi psoas mayor selbst dehnen kann (siehe Bild).

 

Meiner persönlichen Meinung nach sollte ein Rückenmuskeltraining zur Stabilisierung des Gleitwirbels nicht zu intensiv und nur unter gleichzeitiger Anspannung der Bauchmuskeln und einer rückwärts gerichteten Beckenkippung erfolgen. Ein isoliertes Anspannen der Rückenmuskeln bewirkt ein weiteres Abgleiten des betroffenen Wirbels nach vorn, da sich durch Anspannen der Rückenmuskeln die Wirbelsäule nach vorn verbiegt und damit den Gleitwirbel weiter nach vorn schiebt.

Auch ein Stabilisieren und Festhalten des Gleitwirbels durch festhaltende Muskelkraft ist meiner Meinung nach nur bedingt möglich, da an dem vorderen, nach vorn abgleitenden Wirbel, keine Muskeln ansetzen, die den Wirbel durch direkt einwirkende Muskelkraft festhalten könnten.
Ein alleiniges Kräftigen und Auftrainieren von Rumpfmuskeln zur Wirbelstabilisierung macht deshalb nur bedingt Sinn.

Von daher ist es mir wichtig Maßnahmen durchzuführen, die den nach vorn verschobenen Wirbel nach hinten schieben.