Alternative Therapie, alternative Heilverfahren bei Arthritis

Gelenksentzündung

Die Arthritis ist eine Gelenksentzündung. Sie tritt meistens im Rahmen einer Arthrose (Gelenkverschleiß) auf. Bei einer Arthrose werden am Gelenkknorpel feinste Partikel abgerieben, die sich dann an der Innenhaut der Gelenkkapsel anhaften und zu einer Entzündung des Gelenks, also einer Arthritis, führen. Bei der Arthritis wiederum werden Enzyme aus der Gelenkinnenhaut freigesetzt, die zu einer Schädigung des Gelenkknorpels führen und somit die Arthrose beschleunigen. Es kann ein Teufelskreis entstehen. Auch führen wiederholte Gelenksentzündungen zu einer Schrumpfung der Gelenkkapsel und somit zu einer Einsteifung des betroffenen Gelenks.
Es ist also sehr wichtig die Arthritis zu behandeln, um damit den Fortgang der Arthrose zu hemmen.

Im Rahmen einer naturheilkundlichen Therapie stehen etliche wirkungsvolle Maßnahmen zu Verfügung, um die Arthritis erfolgreich zu behandeln.

 

Ernährung

Arachidonsäure, die über die Nahrung aufgenommen wird, ist Ausgangsstoff für entzündungsfördernde Prostaglandine und Leukotriene. Arachidonsäure kommt vorwiegend in Schweineschmalz, Fleisch (besonders Schweinefleisch), Thunfisch und anderen Lebensmitteln tierischen Ursprungs vor. Arachidonsäure wird auch vom menschlichen Organismus selbst synthetisiert. In Milch und Milchprodukten kommt sie in geringen Mengen vor, pflanzliche Lebensmittel sind frei davon.
Über eine vorwiegend vegetarische Ernährung, bei der es zu einer reduzierten Aufnahme von Arachidonsäure kommt, nimmt die Entzündungsaktivität ab. Auch kann das Entzündungsgeschehen durch Heilfasten verbessert werden.

Die Vitamine E und C, sowie Beta-Carotin (Provitamin A) und die Spurenelemente Zink und Selen wirken sich ebenfalls hemmend auf Entzündungen aus. Vitamin E wirkt der Synthese von entzündungsfördernden Prostaglandinen und Leukotrienen entgegen. Besonders reich an Vitamin E sind Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Olivenöl, Walnüsse, Mandeln, Nüsse und Vollkornprodukte. Vitamin E wirkt so wie Vitamin C, Beta-Carotin, sowie die Spurenelemente Zink und Selen den die Entzündungen unterhaltenden Sauerstoffradikalen entgegen. Sauerstoffradikale entstehen unter anderem durch Entzündungsprozesse, sie beschleunigen diese und schädigen aufgrund von Oxidation gesundes Gewebe wie zum Beispiel den Gelenkknorpel. Die den schädigenden und entzündungsfördernden Sauerstoffradikalen entgegenwirkenden Mikronährstoffe werden aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung als Antioxidantien bezeichnet.
Lebensmittel, die Vitamin C enthalten, sind Paprika, Zitrusfrüchte, Grünkohl und Brokkoli. Holunder-, Johannisbeer- und Sanddornsaft enthalten ebenfalls viel Vitamin C. Beta-Carotin kommt vorwiegend in Karotten, Süßkartoffeln, Kürbissen, Grünkohl, Nektarinen, Rote Beete und Aprikosen vor. Zink und Selen enthaltende Lebensmittel sind Kürbiskerne, Haferflocken, Paranüsse, Fisch (z.B. Lachs), Blaukraut und Spargel.


In verschiedenen Studien (Cantorna et. al., Fawaz et. al.) konnte auch nachgewiesen werden, dass Vitamin D sowohl eine das Immunsystem modulierende, als auch eine entzündungshemmende Wirkung hat. Vitamin D reiche Lebensmittel sind Aal, Hering, Forelle, Lachs, Käse, Eier und Avocado. Außerdem wird Vitamin D durch die Einwirkung von Sonnenlicht im Körper selbst gebildet.

Omega-3-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die für den menschlichen Körper lebensnotwendig sind und vom Organismus nicht selbst hergestellt werden können. Sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Sie wirken entzündungshemmend indem sie die Produktion der entzündungsfördernden Arachidonsäure blockieren. Außerdem wirken sie ausgleichend auf ein überschießendes Autoimmungeschehen. Insgesamt gibt es 11 verschiedene Omega-3-Fettsäuren, so zum Beispiel die Alpha-Linolensäure (ALA), die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA). Alpha-Linolensäure (ALA) kommt hauptsächlich in pflanzlichen kalt gepressten Ölen wie z. B. in Lein-, Walnuss-, Hanf- und Rapsöl vor. Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA) kommen hauptsächlich in Fischen wie Sardine, Hering, Seelachs, Makrele, Rotbarsch und Forelle vor.

Das in Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch, in Zwiebeln und Lauchzwiebeln vorkommende Alliin hat eine entzündungshemmende Wirkung. Alliin ist eine schwefelhaltige Aminosäure. Sie wandelt sich in Allicin um und besitzt pharmakologische Eigenschaften. Allicin greift in den Arachidonsäurestoffwechsel ein, dabei reduziert es die Bildung von entzündungsfördernden Prostaglandinen und Leukotrienen.

 

Fasten

Eine ein- bis zweiwöchige Fastenkur führt zur Entlastung des Stoffwechsels und fördert die Entschlackung und die Ausscheidung von Giftstoffen. Sie kann bei Schmerzen zu einer Schmerzlinderung führen, weil vermehrt Schmerzmediatoren ausgeschieden werden und das Gewebe insgesamt besser entschlackt wird.

Auch kann eine Fastenkur zu einem deutlichen Rückgang der Arthritis führen, weil dadurch keine Arachidonsäure aufgenommen wird.

Sie kann auch der Einstieg in eine anschließende Ernährungsumstellung sein.

Das Fasten können Sie zu Hause alleine durchführen (Fastenführer gibt es im Buchhandel)

 

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die Teufelskralle ist eine Arzneipflanze, die in den Steppengebieten Süd- und Südwestafrikas heimisch ist.
Die Inhaltsstoffe der Teufelskralle sind Bitterstoffe wie Harpagosid, Acteosid und Flavonoide, die entzündungshemmend, abschwellend und leicht schmerzstillend wirken.
Sie wirken auch Eiweiß abbauenden Enzymen entgegen, die den Gelenkknorpel bei einer Arthrose zerstören.

Präparate, die die Inhaltsstoffe der Teufelskralle enthalten, können im Handel erworben werden.

 

Entzündungshemmende Enzyme

Bromelain und Trypsin sind Enzyme, die aus der Ananas (Bromelain) und der Bauchspeicheldrüse von Schweinen (Trypsin) gewonnen werden. In Verbindung mit dem pflanzlichen Wirkstoff Rutosid wirken sie beschleunigend auf den Abbau von entzündlichen Stoffwechselprodukten und normalisieren die Durchlässigkeit der Gefäßwände. Entzündungen und Schwellungen klingen dadurch schneller ab. Schmerzen werden gelindert, die Heilung beschleunigt.

In einer Studie (doppelblind, randomisiert) am Institut für klinische Pharmakologie der Charité Berlin wurde bestätigt, dass die genannten Enzyme und der Wirkstoff Rutosid  resorbiert werden und im Blut entsprechend ihrer Dosis ihre proteolytische (enzymatische Hydrolyse von Proteinen) Aktivität aufnehmen.

Präparate, die die genannten Enzyme enthalten, können im Handel erworben werden.

 

Indischer Weihrauch (Boswellia serrata)

Das Harz des Weihrauchbaums enthält sogenannte Boswelliasäuren, deren pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe die Produktion von Prostaglandin E2, welches am Entzündungsgeschehen mit beteiligt ist, hemmen. Somit kommt es zu einer Verringerung des Entzündungsgeschehens. Außerdem wirken diese Inhaltsstoffe regulierend auf ein überschießendes Immunsystem. Der indische Weihrauch enthält im Vergleich zu den Weihraucharten aus anderen Ländern die höchste Konzentration an Boswelliasäuren.

Weihrauchpräparate können im Handel erworben werden.

 

Leichte regelmäßige Bewegung des betroffenen Gelenks

Durch regelmäßiges leichtes bewegen des betroffenen Gelenkes wird der Abtransport von Abriebpartikeln aus der Gelenkhaut gefördert. Dadurch sinkt der Entzündungsreiz.

Leichte Bewegungen lassen sich z.B. auf dem Heimtrainer oder im Wasser durchführen.