Pilze im Darm
Darmpilzinfektionen kommen nicht so häufig vor, wie dies von alternativen Therapeuten behauptet und diagnostiziert wird. Einige Heilpraktiker diagnostizieren ständig Darmpilze, egal was für Beschwerden beim Patienten vorliegen. Oft erfolgt die Diagnosestellung allein aufgrund der Symptome des Patienten oder aufgrund kinesiologischer Austestungen. Beides ist meiner Meinung nach nicht aussagekräftig und unseriös.
Eine klare Aussage ob Darmpilze vorliegen kann allein durch eine Stuhlprobe, die in entsprechenden Labors untersucht wird, erfolgen. Viele Alternativtherapeuten bestreiten das und halten an unseriösen Diagnosemethoden fest. Die Stuhlprobe ist die mit Abstand sicherste und verlässlichste Untersuchung auf Darmpilze.
In meiner Naturheilpraxis lasse ich öfters bei meinen Patienten eine Stuhlprobe durchführen. Nur selten liegt eine wirkliche Darmpilzinfektion vor. In meiner Praxis kam sie bisher nur bei Patienten mit ständigen grippalen Infekten oder bei manchen Patienten mit einem chronischen Erschöpfungssyndrom vor. Aber das ist selten. Wenn eine Darmpilzinfektion vorliegt, dann handelt es sich meistens um den Hefepilz „candida albicans“.
Die Therapie sollte immer medikamentös erfolgen. Ich verordne als Heilpraktiker Medikamente, die den nebenwirkungsfreien Wirkstoff „Nystatin“ enthalten. Je nach Stärke der Pilzinfektion dauert die Medikamentengabe 2-6 Wochen. Zusätzlich muss immer eine „Pilzdiät“ durchgeführt werden, bei der auf alle zucker- und weißmehlhaltigen Lebensmittel verzichtet werden muss.
Meine Patienten erhalten ein ausführliches Skript und eine ausführliche Beratung dazu. Auch wird auf hygienische (z. B. häufiges Wechseln der Zahnbürste) Maßnahmen eingegangen. Nur die oben erwähnten Maßnahmen gewährleisten eine sichere Entpilzung.
Nach der Entpilzung muss immer eine probiotische Sanierung des Darmes erfolgen, die durch die Gabe von probiotischen Medikamenten erfolgt. Nur das gewährleistet, dass eine erneute Darmpilzinfektion verhindert wird.
Ca. 4 Monate nach der Pilztherapie muss eine erneute Stuhlprobe durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob die Darmpilze wirklich nachhaltig bekämpft sind.
Abschließend will ich nochmals betonen, dass ich eine Darmpilzdiagnose aufgrund von kinesiologischen Austestungen, Bioresonanzverfahren, Irisdiagnose oder nur anhand der vorhandenen Symptome für sehr unseriös halte. Meiner Meinung nach werden, was die Darmpilze betrifft, sehr oft falsche Diagnosen gestellt. Auf manchen Internetseiten wird eine regelrechte Darmpilzhysterie geschürt, die ich nicht für gut heißen kann.
Liegt wirklich eine Darmpilzinfektion vor, so sollte die oben angeführte Therapie durchgeführt werden.