Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) – Hilfreiche Hausmittel und alternative Heilverfahren

Sehnen sind bindegewebige Strukturen, die die Muskeln mit den Knochen verbinden. Muskeln sind also über Sehnen mit den Knochen verbunden und dort befestigt. An Stellen, an denen Sehnen besonderen Belastungen oder Reibungen ausgesetzt sind, verlaufen diese in einer Sehnenscheide. Sehnenscheiden dienen zum Schutz der Sehnen vor Reibung und Abnutzung. Zum besseren Gleiten der Sehnen innerhalb der Sehnenscheiden dient eine schmierige Flüssigkeit die Synovia. Sie schützt vor Reibung der Sehnen gegenüber der Sehnenscheidenwand.

Bei zu starker Beanspruchung oder Überlastung der Sehnen kann es trotz dieser Schutzmechanismen zu Reizungen bzw. zu Entzündungen der Sehnenscheide kommen. Gerade im Bereich des Handgelenks an der Innenseite des Unterarms (siehe Bild: Sehnen am Unterarm) ist dies der Fall. Sehnenscheidenentzündungen in diesem Bereich treten öfters nach vermehrter handwerklicher Betätigung auf.

Die Sehnenscheidenentzündung ist nicht zu verwechseln mit Sehnenansatzreizungen, wie es bei dem Impingementsyndrom,  bei dem Patellaspitzensyndrom, bei dem Tennisellenbogen, bei dem Golferellenbogen oder der Achillodynie der Fall ist.

Hausmittel, alternative Heilverfahren

  • Ruhigstellung durch Schienen oder Tapeverbände
    Durch die entzündlich verdickten Sehnen und Sehnenscheiden kommt es bei jeder Bewegung der betroffenen Sehnen zu einer stärkeren mechanischen Reibung mit weiterer entzündlicher Reizung und Schmerzen.
    Eine Ruhigstellung verhindert Reibung der Sehne an der Sehnenscheidenwand mit dadurch bedingter weiterer Reizung und Schmerzen.
  • Kühlende Auflagen oder Kompressen
    Das wirkt entzündungshemmend.
  • Manuelle Lymphdrainage
    Die Manuelle Lymphdrainage wirkt abschwellend auf die entzündlich verdickten Sehnen und Sehnenscheiden. Das reduziert Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit der Sehnen innerhalb der Sehnenscheiden.
  • Essen Sie fleischfrei und meiden Sie tierische Fette und fetten Käse
    Fleisch, tierische Fette und fetter Käse enthalten Arachidonsäure. Arachidonsäure ist eine mehrfache ungesättigte Fettsäure, die am Entzündungsstoffwechsel beteiligt ist. Eine verminderte Zufuhr von Arachidonsäure reduziert die Entzündungsbereitschaft des Organismus.
  • Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E
    Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend, da sie hemmend auf die Arachidonsäure wirken.
    Nahrungsmittel, die besonders viele Omega-3-Fettsäuren enthalten sind Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, Walnüsse, Thunfisch und Lachs.
    Vitamin E hat auch eine entzündungshemmende Wirkung. Nahrungsmittel, die viel Vitamin E enthalten sind Leinöl, Rapsöl, Olivenöl, Walnüsse und Sojaöl.
  • Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)
    Die Teufelskralle ist eine Arzneipflanze, die in den Steppengebieten Süd- und Südwestafrikas heimisch ist. Der Extrakt aus der Teufelskrallenwurzel hat nachgewiesenermaßen eine entzündungs- und schmerzhemmende Wirkung.
    Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Medikamenten, die diesen Wirkstoff enthalten.
  • Entzündungshemmende Enzyme
    Pflanzliche Enzyme wie z.B. Bromelain, das aus der Ananas gewonnen wird oder Papain, das aus der Papaya gewonnen wird, wirken entzündungshemmend.
    Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Medikamenten, die diese Wirkstoffe enthalten.
  • Weihrauch
    Boswelliasäuren (Inhaltsstoff des Weihrauchharzes) hemmen die Produktion von Prostaglandin E2, dass am Entzündungsgeschehen mit beteiligt ist. Somit kommt es zu einer Verringerung des Entzündungsgeschehens.
    Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach Medikamenten, die Boswelliasäuren enthalten.