- Ungesunde und übermäßige Ernährung
Denaturierte Lebensmittel wie z.B. Zucker, Weißmehl, polierter Reis, Konserven, industriell verarbeitete Lebensmittel und Fastfood, die einen immer größer werdenden Anteil unserer Ernährung ausmachen, stellen ein großes Gesundheitsrisiko dar.
Wir haben nicht nur ein Zuviel an Nahrung (Fleisch, Fett, Zucker und Weißmehl), sondern auch ein Zuwenig an lebensnotwendigen Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffen).
Frischkost in Form von Obst und Gemüse findet sich immer weniger in unserer täglichen Ernährung. Dies führt zu einem Mangel an wichtigen Mikronährstoffen, die unser Immunsystem für eine gute Funktion braucht.
Die Vitamine A, C und E sowie das Spurenelement Zink sind für eine optimale Funktion des Immunsystems sehr wichtig.
Auch hat sich in Studien gezeigt, dass Menschen, die sich hochkalorisch ernähren und deshalb übergewichtig sind, häufiger an Infekten und Krebs erkranken. Auch viele andere Erkrankungen kommen bei Übergewichtigen häufiger vor, so z.B. Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen.
Eine Theorie unter manchen Ernährungswissenschaftlern besagt auch, dass unsere heutige Zivilisationskost im Organismus zu einer Übersäuerung führt. Dieses saure Milieu kann vom Organismus nur noch unzureichend abgebaut werden, weil unsere heutige Lebensweise (Bewegungsmangel, wenig Temperaturreize usw.) eine Übersäuerung begünstigen. Dies kann zu verschiedenen Zivilisationskrankheiten führen. Eine Übersäuerung im Organismus soll auch das Immunsystem schwächen. Die Theorie der Übersäuerung gilt als umstritten. Unbestritten ist, dass ein Mangel an Frischkost und damit ein Mangel an Mikronährstoffen auf das Immunsystem ungünstige Folgen haben können.
Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Quark sollen an der Entstehung von Erkältungskrankheiten mit beteiligt sein. Auch führt Milch bei bestehenden Erkältungskrankheiten zur Verschleimung der Atemwege.
In Deutschland nimmt jeder Erwachsener bei konventioneller Ernährung ca. 1500 Gramm chemische Stoffe pro Jahr in sich auf. So z.B. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Farbstoffe. All diese Stoffe sind unserem Organismus völlig fremd und können eine Irritation unseres hochkomplizierten Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologischen Systems herbeiführen und somit zu einer Schwächung dieses Systems führen.
Auch werden mögliche Überreaktionen (Allergien, Autoimmunerkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose) unseres Immunsystems in Verbindung mit chemischen und körperfremden Substanzen gebracht.
- Freie Radikale - Oxidativer Stress
Unter dem Begriff „freie Radikale“ werden hochgradig reaktionsfreudige Substanzen (Atome, Moleküle oder Ionen) zusammengefasst, die in der Lage sind, chemische Reaktionen auszulösen, die biologische Membranen (z.B. an Immunzellen) schädigen.
Freie Radikale entstehen im Stoffwechsel, aber auch vermehrt durch äußere Einflüsse wie Zigarettenrauch, Nahrungsbestandteile, bestimmte Medikamente und Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, das im Sonnenlicht enthalten ist. Entstehen viele freie Radikale und daraus entstehende chemische Reaktionen (Oxidation), so spricht man von oxidativem Stress.
Das Immunsystem wird durch erhöhte Konzentrationen Freier Radikale in seiner Funktion beeinträchtigt.
Freie Radikale können durch das Vitamin A und deren Vorstufe Beta-Karotin, sowie die Vitamine C und E und dem Spurenelement Selen unschädlich gemacht werden. Diese Mikronährstoffe werden auch als „Radikalenfänger“ oder „Antioxidantien“ bezeichnet.
Gesunde Verhältnisse im menschlichen Organismus lassen ein Ansiedeln von Krankheitserregern schwer oder gar nicht zu. Geraten jedoch Blut und Lymphe durch vermehrte Stoffwechselrückstände (so genannte Schlacken) in eine geschwächte Verfassung, kann somit auch die Immunabwehr geschwächt sein.
Dies kann so erklärt werden:
In Sümpfen gibt es Kröten, weil sich Kröten in Sümpfen wohl fühlen. Will man die Kröten loswerden, muss man die Ursache bekämpfen d.h. den Sumpf trocken legen. Dann verschwinden auch die Kröten.
Auf den Menschen bezogen heißt das, dass der Sumpf trocken gelegt werden muss. Das heißt der Organismus sollte frei von Schlacken sein, dann ist auch eine Krankheit weniger wahrscheinlich. Krankmachende Erreger („Kröte“) können sich schlechter ansiedeln.
Aus schulmedizinischer Sicht wird bei Krankheit, um bei der Sicht des Sumpfes und der Kröte zu bleiben, Gift (Medizin) gestreut, damit die Kröten eingehen. Der Sumpf, der die Ursache für die Kröten ist, wird nicht trocken gelegt.
Verschlackungen entstehen hauptsächlich aufgrund von Bewegungsmangel und ungesunder Zivilisationskost.
Unser modernes Leben macht uns bewegungsärmer. Wir fahren mit dem Auto zur Arbeit und sitzen dann wiederum, um unsere Arbeit zu verrichten. In allen Arbeitsbereichen nimmt uns die moderne Technik die Muskelarbeit ab.
Körperliche Betätigung, gerade Ausdauerbelastungen, trainieren und stärken auch unser Immunsystem. Bleibt dies aufgrund von Bewegungsmangel aus, wird auch unser Immunsystem in einer geschwächten Verfassung sein.
- Wenig Temperaturreize – Mangelnde Abhärtung
Halten wir uns viel, Sommer wie Winter, an der frischen Luft auf, so passt sich unser Organismus an die auf ihn einwirkenden Temperaturreize an. Wir erkälten uns dann nicht so schnell, da eine schnellere Anpassung unseres Organismus an die Wetter- und Temperaturverhältnisse erfolgt (Abhärtung).
Halten wir uns viel in geschlossenen und auch noch beheizten Räumen auf, so können die Anpassungsvorgänge nicht genug trainiert werden. Eine mangelnde Anpassung (Abhärtung) ist die Folge. Dadurch erkälten wir uns schneller.
Trockene Heizungsluft trocknet auch die Schleimhäute der Atemwege aus, so dass diese anfälliger für Infekte werden.
Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Ein Mensch im 16. Jahrhundert wurde über sein ganzes Leben verteilt mit der Informationsmenge einer Wochenendausgabe der New-York-Times konfrontiert. Heute, in unserer schnelllebigen Zeit, werden wir jeden Tag mit sehr vielen Informationen konfrontiert. Vieles in Beruf, Gesellschaft, Politik und Familie ändert sich sehr schnell. Wir müssen ständig auf viele Reize reagieren. Dies führt zu einem chronisch erhöhten Aktivitätsniveau unseres sympathischen Nervensystems. Werden wir gleichzeitig mit viel Arbeit oder Problemen konfrontiert leiden wir unter Stress.
Stress bedeutet eine überwiegende Anspannung durch zu viel Arbeit, zu viele Probleme, Überforderung, Überanstrengung und ständige Informationsflut. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum (chronischer Stress), kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen kommen.
Ausgelöst werden Stressreaktionen durch Nervenimpulse und Stresshormone, deren wichtigste Vertreter Adrenalin und Cortison sind. Adrenalin wird bei Bedarf (z.B. Fluchtreaktion) innerhalb einer Zehntelsekunde in ausreichender Menge bereitgestellt. Das Vegetative Nervensystem reguliert normalerweise sehr fein abgestimmt den Blutkreislauf, die Herztätigkeit, den Stoffwechsel, das Immunsystem und andere wichtige Lebensfunktionen.
Während die Stressreaktionen in der Steinzeit ein lebenswichtiger Vorgang war, der unseren Vorfahren das Überleben sicherte, können sich die gleichen Reaktionen beim modernen Mensch am Schreibtisch fatal auswirken. Wir reagieren heute auf unsere modernen Stressfaktoren nach exakt dem gleichen Muster wie unsere Vorfahren. Der entscheidende Unterschied ist, dass wir heute nicht fliehen oder angreifen, sondern gestresst am Schreibtisch sitzen oder zu Hause auf dem Sofa liegen. Würden wir die Flucht ergreifen oder angreifen, wären der Blutdruckanstieg und die Stoffwechselaktivität sinnvoll und notwendig und würden anschließend rasch und erfolgreich wieder auf das jeweilige Normalmaß abgebaut. Unsere modernen Stressfaktoren treffen uns jedoch gewöhnlich im Zustand körperlicher Ruhe, beispielsweise am Arbeitsplatz und somit sind die dennoch nach wie vor gleichen stressbedingten Veränderungen im Kreislauf und Stoffwechsel im Grunde sinnlos, da wir hohen Blutzucker, hohen Blutdruck usw. jetzt nicht mehr in diesem Ausmaß benötigen.
Unser Vegetatives Nervensystem kann die einzelnen Reizquellen nicht unterscheiden. Es reagiert stets gleichförmig, sei es bei körperlicher Gefahr oder psychischem Stress. Das erhöhte Aktivitätsniveau wird nicht auf natürliche Weise, d.h. durch körperliche Betätigung abgebaut, sondern hält sehr viel länger an und schädigt die Gesundheit auf vielfältige Weise (z.B. Herz-Kreislauferkrankungen, Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden und andere).
Im Rahmen des relativ neuen Wissenschaftsgebiets der Psycho-Neuro-Endokrino-Immunologie findet sich ein übergreifendes Verständnis der Auswirkungen von Stressoren auch auf das Immunsystem.
Stress ist eine Reaktion des Körpers um mehr Leistung zu erbringen. Verschiedene Funktionen des Organismus werden unter Stress optimiert, um die nötige Energie für körperliche Leistung bereitzustellen. Weniger wichtige Funktionen wie die des Immunsystems werden zurückgestellt. Dies führt unter Dauerstress zu einer Schwächung des Immunsystems und kann somit zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen.
Auch psychische und psychosoziale Belastungen sind Stress und können auch zu einer Schwächung des Immunsystems führen.
Unpässlichkeiten oder gar Krankheiten dürfen in einem straff organisierten Alltag nicht vorkommen oder müssen so schnell wie möglich behoben sein. Der Griff zu starken, schnell wirkenden Medikamenten lockt, um in kurzer Zeit wieder voll einsatzbereit zu sein. Somit wird dem Immunsystem die Arbeit abgenommen und es kann nicht selbst mit dem Erreger fertig werden. Ein „Training“ des Immunsystems bleibt somit aus.
Fieber ist eine sinnvolle Maßnahme des Organismus, um mit einer Infektion fertig zu werden. Es ist Bestandteil der Abwehrarbeit (Viren und Bakterien sind wärmeempfindlich). Fieber wird oftmals zu rasch und unbedacht medikamentös gesenkt. Ein „Training“ des Immunsystems bleibt auch hier aus.
Aufgrund unseres heutigen Hygienestandards muss sich unser Immunsystem weniger mit Krankheitserregern auseinandersetzen und ist somit weniger trainiert und damit geschwächt.
Die Darmflora ist individuell sehr unterschiedlich. Viele unterschiedliche Darmbakterien sind im Darm nachgewiesen worden. Die Darmflora ist ein wichtiger Faktor im Zusammenspiel mit dem Immunsystem und schützt den Darm vor krank machenden Erregern. Aufgrund unserer ungesunden Zivilisationskost mit zu wenig Frischkost und milchsauren Produkten sind im Darm zu wenig natürliche Bakterien enthalten. Dies führt zu einer Schwächung des Darmimmunsystems und darüber hinaus zu einer generellen Schwächung (über Botenstoffe – Zytokine) des Immunsystems.
Besonders ungünstig auf die Darmflora wirkt sich eine Antibiotikatherapie aus. Diese zerstört viele natürliche Darmbakterien.
- Darmpilze und Leaky-Gut-Syndrom
Auch können eine Darmpilzinfektion oder ein Leaky-Gut-Syndrom das Immunsystem schwächen.
Ich führe dazu entsprechende Untersuchungen durch.