Natürliche Darmpflege – So halten Sie Ihren Darm gesund

Tipps und Ratschläge für Ihre Darmgesundheit

Ein gesunder gut funktionierender Darm wirkt sich auf die gesamte Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden aus.
Der Darm rückt zunehmend in den Blickpunkt der Wissenschaft. Mehr und mehr wird erkannt, wie wichtig eine gute Darmgesundheit sich generell auf die Gesundheit auswirken kann. Der österreichische Darmspezialist Dr. Franz Xaver Mayr sieht den Darm als Wurzel der Pflanze Mensch und behauptet, dass der Tod im Darm sitzt.

Gerade der Darm, der bisher zu wenig Beachtung gefunden hat, der in der Gesundheitspflege vernachlässigt wurde, kann bei entsprechenden Störungen mitursächlich für verschiedene Erkrankungen sein. Das legen neuere wissenschaftliche Forschungen nahe.

 

Auf dieser Seite gebe ich Ihnen als Heilpraktiker einige Tipps, wie Sie Ihren Darm gesund halten und somit zu einer verbesserten Gesundheit insgesamt beitragen können.

 

  • Darmsanierung - Darmflora aufbauen
    Circa 400 – 500 verschiedene Bakterien besiedeln unseren Darm. Sie wiegen in ihrer Gesamtheit etwa 2 Kilogramm. Diese natürliche Bakterienflora hat einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem des Darms. Da der überwiegende Anteil des gesamten Immunsystems des Menschen sich im Darm (80%) befindet, wirkt sich eine Schwächung oder Stärkung der Bakterienflora auf das gesamte Immunsystem aus. Ist die Bakterienflora intakt, so wirkt sich dies förderlich auf das gesamte Immunsystem aus und umgekehrt. So können zum Beispiel Allergien, die auf einer überschießenden Reaktion des Immunsystems beruhen, auf eine gestörte Darmflora zurückgeführt werden.
    Darmbakterien leisten einen wichtigen Beitrag unsere Nahrung aufzuspalten, zu verwerten und zu verdauen. Sie helfen auch dabei den Darm gesund und leistungsfähig zu halten und unterstützen die wichtige Entgiftungsfunktion des Darmes. So ist es für einen gesunden Darm und die gesamte Gesundheit wichtig, diese Bakterienflora zu unterstützen.
    Der Darmflora kann durch sogenannte Probiotika auf die Sprünge geholfen werden. Probiotika sind Zubereitungen oder Lebensmittel, die lebensfähige Bakterien enthalten. Das bekannteste Lebensmittel, das lebensfähige Mikroorganismen enthält ist Joghurt. Auch Kefir und Sauerkraut enthalten ebenfalls gute Bakterien.
    Zum Aufbau einer gesunden Darmflora können auch probiotische Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
    Gerade auch nach einer Antibiotikatherapie sollte die dadurch zerstörte Darmflora mit Probiotika wieder aufgebaut werden.
    Eine weitere Maßnahme zur Förderung der natürlichen Darmflora sind sogenannte Präbiotika.
    Präbiotika sind nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile (sogenannte Ballaststoffe), die als Nahrung der Darmbakterien dienen und die Vermehrung der Bakterienflora im Darm begünstigen.
    Nahrungsmittel, die Präbiotika enthalten, welche sich besonders günstig auf die Darmbakterien auswirken sind:
    Bananen, Lauch, Zwiebel, Artischocken, Broccoli, Knoblauch, Äpfel, Spargel, Schwarzwurzel, Karotten, Mandeln, Getreideprodukte, Leinsamen und Flohsamen.
    Prinzipiell enthalten alle Obst- und Gemüsesorten wichtige Ballaststoffe, auch Vollkornprodukte.
    Füttern Sie also Ihre natürlichen Darmbakterien mit vielen Ballaststoffen und unterstützen Sie somit Ihre Gesundheit.
  • Ballaststoffe
    Ballaststoffe, die bereits schon teilweise unter "Darmsanierung" beschrieben wurden, haben allerdings noch weitere wichtige Aufgaben für den Darm und die Gesundheit. Ballaststoffe vermehren das Stuhlvolumen und regen somit die Darmmotorik, die sogenannte Peristaltik, an, mittels derer der Speisebrei in Richtung Darmausgang fortbewegt wird. Je mehr der Darmschlauch durch Ballaststoffe gefüllt ist, desto stärker die Peristaltik. Ballaststoffe binden auch Gifte im Darm und fördern somit deren Ausscheidung. Sie wirken sich auch vorbeugend auf Darmkrebs und Divertikel (Ausbuchtungen im Darm) aus.
    Ballaststoffreich sind Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Gleichzeitig liefern diese Lebensmittel viele für die Gesundheit wichtigen Vitamine, Mineralien, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe, die sich ebenfalls günstig auf die Gesundheit auswirken.
  • Verringern Sie die Zufuhr von Zucker und feinem Mehl. Diese Nahrungsmittel begünstigen die Vermehrung schädlicher Bakterien im Darm.
  • Das in Getreideprodukten vorkommende Gluten steht im Verdacht die Darmschleimhaut zu schädigen und diese Durchlässiger zu machen (Leaky Gut Syndrom). Verringern Sie deshalb deutlich, zumindest für einige Zeit, den Konsum von Getreideprodukten.
  • Verzehren Sie pflanzliche kalt gepresste Öle wie z. B. Lein-, Raps-, Walnuss-, Weizenkeim-, Soja-, Olivenöl. Diese Öle enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren haben unter anderem eine entzündungshemmende Wirkung, die bei einer gereizten Darmschleimhaut und beim Leaky-Gut-Syndrom, bei dem die Darmschleimhaut entzündlich verändert ist, heilend wirken.
  • Langsam essen, gründlich kauen, viel trinken.
  • Nehmen Sie sich zum Essen Zeit.
  • Gesund und ausgewogen ernähren. Die Ernährung sollte einen hohen Frischkostanteil haben.
  • Reduzieren Sie deutlich den Genuss von Fast Food und Fixprodukten.
  • Genussgifte wie Alkohol und Kaffee deutlich reduzieren. Das Rauchen bitte ganz aufgeben.
  • Auf eine ausgewogene Life-Balance achten. Dem Stress entgegenwirken.
    Stress hat erhebliche Auswirkungen auf die Darmfunktion. Die Funktion des Darmes wird vom sogenannten enterischen Nervensystem geregelt. Zusätzlich ist auch das vegetative Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) an der Regelung der Darmtätigkeit beteiligt. Diese beiden Nervensysteme bilden das größte Nervensystem neben dem zentralen Nervensystem. Man spricht auch in diesem Zusammenhang vom sogenannten Darmhirn.
    Stress und die damit verbunden Stressreaktionen beeinträchtigen und beeinflussen die Funktion des Darmhirns und können zu funktionellen Störungen der Darmtätigkeit führen. Blähungen, Durchfälle, Stuhlverstopfung, Bauchschmerzen, Unwohlsein und Bauchkrämpfe können die Folge sein. Stress ist auch die hauptsächliche Ursache für das Reizdarmsyndrom.
  • Regelmäßige Bewegung in Form von Walken, Joggen oder anderen bringen auch den Darm in Schwung.
  • Täglich 1-2 Teelöffel Milchzucker helfen beim Aufbau einer natürlichen Darmflora.
  • Magnesium und Kalium sorgen für eine gute Funktion der Darmmotorik (Darmperistaltik). Eine gute Darmmotorik sorgt dafür, dass der Darminhalt vorwärts bewegt wird und nicht zu lange im Darm verbleibt. Sorgen Sie für eine ausreichende Zufuhr dieser Mineralien. Besonders Obst und Gemüse enthalten viel Kalium. Magnesium kommt in Vollkornprodukten, Kürbiskernen, Avocados, Mandeln, Nüssen, Spinat, Linsen und Kartoffeln vor.
  • Fasten - Darmreinigung
    Das Fasten wird seit Menschengedenken in allen Kulturen und Religionen praktiziert. Fasten ist eine ganzheitliche Erfahrung, die Körper, Seele und Geist ergreift.
    Auch für die Darmgesundheit kann fasten hilfreich sein.
    Der Darm hat mit unserer ungesunden, denaturierten und industriell verarbeiteten Nahrung viel Stress, welches zu Dysfunktionen und Schäden an der Darmschleimhaut führen kann.
    Durch die völlige Entleerung des Darmes beim Fasten, kann der Darm nun alle Rückstände, die sich in der Darmschleimhaut festsetzten entfernen. Der Darm kommt zur Ruhe und kann nun reinigende und reparative Prozesse ungehindert durchführen.
    Das Fasten kann auch ein Einstieg in eine Ernährungsumstellung sein, mit der nach dem Fasten begonnen wird.
    Zur Durchführung des Fastens besorgen Sie sich bitte einen „Fastenführer“ im Buchhandel.